Chronik des Vereins

Mit zunehmender Industrialisierung und wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland blühte Ende des 19. Jahrhunderts das Vereinswesen auf. Aus Idealismus wurden Turnplätze, Turnhallen und Sängerheime fast ausschließlich in Eigeninitiative gebaut 
und finanziert. Eine Vielzahl von Vereinsgründungen, vorwiegend im Sport und Freizeit-bereich, waren die Folge. Sie wurden in Arbeiter- und bürgerliche Sportvereine getrennt. Der Freizeit- und Breitensport hatte einen großen Aufschwung zu verzeichnen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden überall Turn- und Sportfeste sowie Fußballspiele organisiert, welche bei der Bevölkerung großen Zuspruch fanden. 

Schon nach dem 1. Weltkrieg gab es in Herrenhaide wie in jedem anderen Ort auch sportbegeisterte Kinder und Jugendliche. Voraussetzungen, um Sport treiben zu können, waren nicht vorhanden. Dennoch begannen die Söhne von Richard Uhlmann und Hugo Klaus 1920 mit dem Aufbau eines Sportvereins. Trainiert wurde auf der Waldwiese des Bauern Weinreich aus Göppersdorf (jetzt Biologische Station).

Nachdem der „Sportclub Herrenhaide“ rechtmäßig gegründet wurde (genaues Grün-dungsdatum unbekannt), begann im Jahr 1926 unter dem Vorsitz von Hans Rohrbacher, den Sportfreunden Kurt Uhlmann und Kurt Stopp der offizielle Spielbetrieb im Bereich Fußball. Da kein eigener Sportplatz vorhanden war, mussten vorerst alle Spiele auswärts ausgetragen werden.

Auch Frauen fanden Freude am Sport. Ca. 20 junge Frauen gründeten eine Turn- und Gymnastikgruppe des Sportclubs Herrenhaide. Wöchentlich einmal wurde mit dem Übungsleiter Heimer List im Vereinssaal des Parkes Herrenhaide für Sportfeste, Schauturnen und aus Freude zum Sport trainiert.

Ein kleiner Lichtblick war 1927 im Bereich Fußball zu erkennen. Das Gemeindeparlament Göppersdorf stellte dem Sportclub eine gemeindeeigene Fläche an der Bahnlinie zwischen Wittgensdorf und Burgstädt zur Verfügung, bis sie im Jahr 1929 für 2.000 Mark käuflich erworben werden konnte.

Mit viel Energie und vielen freiwilligen Arbeitsstunden wurde die Fläche von den Clubmitgliedern für den Spielbetrieb urbar gemacht.



Zur nächsten Jahreshauptversammlung des Sportclubs Herrenhaide übernahm Sportfreund Richard Lämmermann den Vorsitz des Vereins.


Die politische Situation Ende der 20er-Jahre war durch die zunehmende Machtergreifung des Naziregimes gekennzeichnet. Dies führte zu einer Spaltung des damaligen Sportclubs Herrenhaide. Es bildete sich die „Rote Sporteinheit Herrenhaide“, die auf Grund der Eintragung beim Amtsgericht Burgstädt den Namen „Sportclub Herrenhaide“ weiterhin tragen durfte.

Bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten 1933 hatte der Sportclub Herrenhaide im Bereich Fußball:

  • 3 Männermannschaften
  • 1 Jungendmannschaft
  • 1 Knabenmannschaft


 Auch die neu gegründete Damen-Handballmannschaft unter der Leitung von Martha Rohrbacher war bis zum Verbot sehr erfolgreich.

Einige Sportfreunde, die sogenannte “Sportbundtreue Truppe“, die aus dem Sportclub ausgetreten waren, gründeten 1930 einen Verein unter dem Namen

 „Sportclub Eintracht Herrenhaide“.

Durch den Platzverlust war die Eintracht für längere Zeit spielunfähig. 
Erst 1930, mit dem Erwerb des Sportplatzes hinter der Schule, begann sich im Bereich Fußball mit 2 Männermannschaften und einer Knabenmannschaft das Vereinsleben wieder zu normalisieren.

Ein unbekannter Geldgeber spendete 6.000 Mark. Damit konnte der Verein ein schönes kleines Sportlerheim errichten (welches zu DDR-Zeiten zeitweise als Jugendclub genutzt wurde).

Doch auch diese Initiative war nicht vom Erfolg gekrönt. Alle sportlichen Aktivitäten endeten Mitte der 30er-Jahre.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges begannen die älteren Sportfreunde

  • Kurt und Herbert Uhlmann
  • Arno Mehnert
  • Albin Leibner
  • Richard Lämmermann 

den Sportbetrieb wieder aufzubauen. Letzterer war in dieser Zeit bei der Stadt Burgstädt als Leiter des Schul- und Gewerbeamtes tätig. Er war deshalb in der Lage, beim Aufbau einer neuen Sportgemeinschaft eine echte Unterstützung zu leisten. 

Ein gemeindeeigenes Waldgrundstück wurde bald gefunden und der jetzige Waldsport-platz in vielen Arbeitsstunden geschaffen. 
Mit einer Sammlung von 15.000 Mark konnten alle notwendigen Aufwendungen bestritten werden. Eine Baracke, in welcher während der Kriegsjahre auf dem Gelände der Spinnerei Blucke Zwangsarbeiter untergebracht wurden, überließ der damalige amtierende Bürgermeister der Stadt Burgstädt den Sportlern zur Nutzung. Nach dem Wiederaufbau der Baracke am vorgesehenen Waldsportplatz waren für einen Neuanfang des Spielbetriebes damit alle Grundvoraussetzungen geschaffen worden.

Am Freitag, dem 24. März 1950, gründeten 51 am Sport interessierte Bürger die Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Aufbau Herrenhaide“. 
Der Name „Aufbau“ entstand durch die Zuordnung des Trägerbetriebes, dem Holzverarbeitungsbetrieb Herrenhaide zur Gewerkschaft Bau, Steine, Erden. 
Mit der Gründung konnte der offizielle Sportbetrieb wieder aufgenommen werden.


Mit ihren sportlichen Aktivitäten begannen:

  • drei Fußballmannschaften, 
  • eine Tischtennismannschaft und 
  • eine Frauen-Turngruppe.


Die Verantwortlichen waren:

  • Harry Röser (1. Vorsitzender der BSG)
  • Walter Pester (Jugendsport)
  • Erna Löffler (Frauensport)
  • Edgar Röser (Fußballsektion)



Der Sportbetrieb stabilisierte sich zunehmend. Mit Erfolg wurde 1952 das 1. Sport- und Waldfest nach Kriegsende durchgeführt.


Unter der Leitung von Frau Gisela Löffler wurde systematisch eine Sektion Gymnastik und Turnen für Mädchen aufgebaut. Nach dem altersbedingten Rücktritt der langjährigen Leiterin des Kindersports übernahm die Sportfreundin Christine Ihle von der Sektion Frauenturnen die Arbeit mit den Kindern.

Mitte der 50er-Jahre wurde schon der Wunsch nach einer Turnhalle in Herrenhaide geboren, denn der große Ball-Saal des Gasthofes Herrenhaide, der den Sportlern als Trainingsstätte nach dem Krieg zur Verfügung stand, musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Die Bemühungen der Vereinsmitglieder zwecks Bauens einer Turnhalle scheiterten. Nun musste das Kulturhaus (vormals Gasthof) mit seinem Nebengelass als Trainingsstätte für den außerschulischen Sport sowie für den Freizeitsport genutzt werden.
Trotz der widrigen Umstände entwickelte sich die Sportgemeinschaft mit 300 Mitgliedern enorm. Jeder dritte Einwohner des Ortsteiles war Mitglied der BSG.

1963 wurde die Sektion Tischtennis durch den Sportfreund Heinz Löffler wieder aktiviert. Die Mitglieder Paul Schubert, Werner Eichler und Werner Bock übernahmen die Übungsstunden. Mit Fleiß und großem sportlichen Ehrgeiz konnten sie bei den Kreismeisterschaften gute vordere Plätze belegen.

Der Leiter der Sektion Fußball, Sportfreund Eberhard Fiebig, hatte inzwischen eine erfolgsversprechende Schülermannschaft zu einem guten Team herangebildet. Auf Grund von fehlendem Nachwuchs konnte der Spielbetrieb leider nur bis Ende der 70er-Jahre aufrecht erhalten werden.

1965 wurde der langjährige Sportfreund Rudi Nickl auf einer Sitzung mit dem Vorsitz der BSG betraut.

Das 25-jährige Bestehen der BSG „Aufbau Herrenhaide“ wurde 1975 gefeiert. In der Festrede würdigte man viele Sportfreundinnen und Sportfreunde, die mit sportlichen Leistungen bzw. mit Arbeitseinsätzen die BSG unterstützten.

Das Hauptanliegen der BSG bestand darin, vor allem Kinder und Jugendliche für eine regelmäßige sportliche Betätigung zu gewinnen. 
Vom Erfolg gekrönt, belegte die Sportfreundin Petra Gorlt von der Sektion Tischtennis bei der Kinder- und Jugendspartakiade erste Plätze. 

Die Voraussetzungen für den Sportbetrieb in den Sektionen Tischtennis und Turnen/Gymnastik waren in den 70er-Jahren keinesfalls optimal.
Mit Unterstützung des Rates der Stadt Burgstädt mussten die Sportfreunde der BSG „Aufbau“ viele Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung der Sportstätten in Eigen-initiative verwirklichen.


So konnten unter der Verantwortung der BSG Mitte der 70er-Jahre:

  • eine beleuchtete Kleinfeldanlage am Kulturhaus angelegt werden, welche auch zu Wohngebietsfesten genutzt werden konnte,
  • durch einen An- bzw. Ausbau des Kulturhauses ein Sanitärtrakt für die Sportler und ein Sportgeräteraum in Eigenleistungen geschaffen werden.

 


Zur Erhaltung und Pflege der Sportstätten wurde ein Sportstättenverwalter hauptamtlich eingestellt. 


Durch erforderliche Baumaßnahmen am Kulturhaus und dessen Territorium war man 1984 gezwungen der Verlegung des Kleinfeldsportplatzes in das Gelände der Sportanlage am Waldhaus zuzustimmen.

 

Die Sektion Tischtennis musste vorübergehend die Sportgeräte und die Räumlichkeiten der BSG „Fortschritt Burgstädt“ in der Ernst-Schneller-Schule nutzen.

 

Bedingt durch die Bauphase und den Rechtsträgerwechsel des Kulturhauses vom Rat der Stadt Burgstädt an den VEB Fahrzeugbau Olbernhau 1985, war der Sport in Herrenhaide besonders für die Sektionen Tischtennis und Turnen/Gymnastik gefährdet, ganz zu Schweigen vom kulturellen Leben.

 

Ab 1986 wurde der VEB Fahrzeugbau Olbernhau Trägerbetrieb der BSG „Aufbau Herrenhaide“.

 

1988 wurde zwischen der BSG „Aufbau Herrenhaide“ und der Rudolf-Harlaß-Gießerei Wittgensdorf ein Sportstättennutzungs- und Pflegevertrag abgeschlossen. Es wurde vereinbart, dass die Sektionen Tischtennis und der Frauensport die Räumlichkeiten des Betriebes nutzen können (für die Frauen sollte dies leider nur von kurzer Dauer sein).

Eine zeitlich begrenzte Absicherung des Kindersports konnte nicht gewährleistet werden. Der Wunsch nach einer neuen Sportstätte wurde immer lauter.

 

Neben dem Sportbetrieb organisierten die Sektionen im Juni eines jeden Jahres ein Sportfest auf dem Waldsportplatz, welches von den Großen und Kleinen stets gut angenommen wurde. 




Die Teilnahme an territorialen Höhepunkten war für alle Mitglieder selbstverständlich.

Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde nicht nur eine politische Umwandlung vollzogen, sondern auch im sportlichen Bereich ergaben sich neue Perspektiven.


Zur Fortführung der traditionellen Sportbewegung in Herrenhaide, gründeten einige Sportfreunde der ehemaligen BSG am 27. Juli 1990 einen Sportverein.

In Erinnerung an die Anfänge der langjährigen Sportgeschichte gaben sie den Namen

 

„Sportverein 1920 Herrenhaide e. V.“.

 

Durch die Eintragung in das Vereinsregister des Kreisgerichtes Chemnitz/Land am

31. August 1990 erhielt der Verein seine Rechtsfähigkeit. Als gemeinnütziger Verein wollte man möglichst vielen Bürgern sportliche Betätigung ermöglichen, wobei der Breitensport an erster Stelle stehen sollte. 


Am 10. Februar 1991 wurde der Verein Mitglied im Landessportbund Sachsen e. V..

Bis April 1995 übernahm Sportfreund 

  • Eberhard Fiebig, danach 
  • Ulrich Streubel, 

den Vorsitz des Vereins.


Begonnen wurde mit den Sportabteilungen:

  • Fußball, 
  • Tischtennis und 
  • Turnen/Gymnastik. 

 


Die Abteilungen Fußball und Tischtennis wurden Mitglied der Sportverbände des Kreises Chemnitz/Land. Obwohl sich im Allgemeinen die sportlichen Bedingungen im Laufe der Zeit verbesserten, ließen sie im Frauen- und Tischtennissport unverändert zu Wünschen übrig.

 

Die Tischtennisspieler trainierten weiterhin in den Räumen der Flender-Gießerei (vormals Harlaß-Gießerei) und bestritten ihre Wettkämpfe und Punktspiele immer auswärts. Der Frauensportgruppe stand bis zum Verkauf des ehemaligen Gasthofes im Jahre 1994 nur ein kleiner Raum zur Verfügung. Danach fand die Gymnastik-Gruppe ihr Domizil in den Räumlichkeiten der ehemaligen Arztpraxis von Herrenhaide



Mitte der 90er-Jahre teilte sich die Frauengruppe in 2 Abteilungen. Die jungen Frauen bevorzugten die rhythmische Sportgymnastik (Aerobic) und die älteren Damen die herkömmliche Gymnastik



Die Betreuung der Aerobic-Gruppe übernahm Frau Brigitte Fritzsche und die der Gymnastik-Gruppe weiterhin Frau Christine Ihle. Die Werkstatt für Behinderte im Gewerbe- und Industriepark (GIP) Herrenhaide stellte der Aerobic-Gruppe für ihre Übungsstunden einen Raum zur Verfügung.

Eine Präsentation ihres Könnens zeigten die Frauen auch zu dem Freizeitsport- und Kinderfest im Jahr 2000


Der Kinder- und Jugendsport in den beiden Disziplinen ruhte immer noch. 


Die Fußballer hatten dagegen schon bessere Bedingungen.
Trainiert und gespielt wurde auf dem Waldsportplatz. Bei schlechtem Wetter konnten die Alt-Herrenmannschaft (AH) die Sporthalle an der Albertsburg und die 1. Mannschaft die Traglufthalle an der Turnerstraße kostenlos nutzen.

Der Sportplatz am Waldhaus wurde 1990 an das öffentliche Wasserleitungsnetz ange-schlossen. Ein Jahr später riss man die nach dem Krieg aufgestellte Baracke ab und baute an gleicher Stelle eine der schönsten Sportstätten des damaligen Landkreises Chemnitz. Der neue Sanitärtrakt mit Installation einer Solaranlage schaffte die besten hygienischen Voraussetzungen für die Sportler.

Am 10. September 1993 wurde das 3.282 m² große Objekt am Waldsportplatz eingeweiht und durch den damaligen Bürgermeister, Herrn Dr. Wollner, an die späteren Nutzer den „SV 1920 Herrenhaide e. V.“, übergeben.
Herr Fiebig, der Vorsitzende des Vereins, bedankte sich im Namen der Vereinsmitglieder bei der Stadtverwaltung für den Bau des Objekts. Die neu entstandene Vereinsgaststätte wurde nicht nur ein Besuchermagnet für die Öffentlichkeit zu Wald- und Sportfesten, sondern sie wurde bzw. wird auch gern für die Ausrichtung privater Feierlichkeiten genutzt.



Der Verein übernahm von der damaligen BSG die Tradition, jährlich ein Sportfest zu organisieren.

In Vorbereitung dieses Sportfestes 1994 wurden in vielen freiwilligen Arbeitsstunden die Außenanlagen des Waldsportplatzes weiter verschönert und gleichzeitig eine neue Großfeld-Schachanlage geschaffen.

1992 konnten im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme die bereits 1989 geplante Kleinfeldsportanlage und ein Spielplatz auf dem Gelände des Kulturhauses geschaffen werden. 
Die Übergabe am 26. September 1992 erfolgte durch den Bürgermeister. Mit großer Freude nahmen die Sportfreunde und Kinder diese Einrichtung an.

Die Entwicklung im Bereich Fußball ging sportlich wieder aufwärts.

Den Sportfreunden Steffen Pester und Joachim Wächtler war es zu verdanken, dass die Volkssportmannschaften der ehemaligen Harlaß-Gießerei und

Blau-Weiß Burgstädt, die nach der Wende keine Chance zum Weiterbestehen hatten, in den Verein integriert wurden und sogar den Aufstieg in die 1. Kreisklasse Chemnitz/Land schafften.

 

Im Zuge der bevorstehenden Kreisreform 1994, begannen sich bereits zu Saisonbeginn 1993/94 Veränderungen im Zuständigkeitsbereich zu vollziehen.

Der Fußballverband Chemnitz/Land stellte seine Tätigkeit zum 30. Juni 1993 ein.

 

Ab 01. Juli 1993 wurde der Verein Mitglied im Sächsischen Fußballverband Mittweida e. V., und am 23. November 1993 erfolgte der Beitritt zum Kreissportbund Mittweida e. V..

 

Die 1. Männermannschaft, die im Kreisverband Chemnitz/Land in der Saison 1992/93 in der 2. Kreisklasse spielte und als Staffelsieger demzufolge Aufsteiger in die 1. Kreisklasse war, wurde zu Saisonbeginn 1993/94 in die Kreisliga (die höchste Klasse des zukünftig neuen Kreises Mittweida) eingeordnet.

 

Keiner hatte vor Saisonbeginn geglaubt, dass die Herrenhaider so mächtig auftrumpfen konnten. Viele Mannschaften, die schon höherklassig (Bezirksklasse/Liga) gespielt hatten, wurden in schönen, sehenswerten Spielen besiegt. Großen Anteil an diesen Erfolgen hatten die Brüder Jens und Uwe Landgraf sowie Udo Büchner, um nur einige zu nennen.

 

Die Zeit ist leider vorbei, die Spieler sind älter geworden und spielen jetzt in der Alt-Herrenmannschaft in gewohnter guter Qualität.

 

Wenn auch die sportlichen Erfolge nicht mit der Bundesliga vergleichbar und nicht immer vom Erfolg gekrönt waren, standen die Freude am Fußballsport und die Verbundenheit im Verein stets im Vordergrund.

Neben den Punktspielen der 1. und 2. Kreisklasse bzw. der 1. Kreisliga nahm die

1. Mannschaft an territorialen und in der Umgebung stattfindenden Turnieren und Wett-kämpfen teil. 


  • In einem im Juli 1992 ausgetragenen Wanderpokal-Turnier des Turnvereins „Vater Jahn“ Burgstädt - mit fünf beteiligten Mannschaften - belegte der SV 1920 Herrenhaide einen guten 3. Platz.
  • Anlässlich der Jungtierschau der Rassegeflügel „Gut Zucht“ Göppersdorf fand ein Vergleich am 24. Juli 1993 auf der Sportanlage an der Albertsburg gegen die Volkssportmannschaft von „Frisch Auf“ Burgstädt statt. Das Spiel endete 3:3.
  • Beim erstmals ausgetragenen Turnier 1994 um den „Taurastein-Pokal“ der Stadt Burgstädt, gewann der SV 1920 im Endspiel gegen den TV „Vater Jahn“ II den begehrten Wanderpokal.

 


Die jährliche Neuauflage des Turniers gewannen: 


  • bis 1999 TV „Vater Jahn“ Burgstädt 
  • 2000 SV 1920 Herrenhaide Alte Herren (AH)
  • 2001 SV 1920 Herrenhaide AH
  • 2002 TV „Vater Jahn“ AH Burgstädt

 

Ab 1996 nahm der SV 1920 jährlich an den Hallenfußball-Stadtmeisterschaften der Alten-Herren- und Volkssportmannschaften in der Traglufthalle teil.

1999 wurde die 1. Männermannschaft des Vereins von der Firma Thomas Pfüller Haushaltgeräte Burgstädt mit einem kompletten Satz neuer Trikots ausgestattet.

Die neu formierte Mannschaft hatte sich das Ziel gestellt, in der 1. Kreisklasse einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.

Der nach Vereinsgründung wieder ins Leben gerufene Nachwuchsbereich wurde von den Sportfreunden Peter Brandt, Helmut Landgraf bzw. Rolf Hascher in auswärtigen Turnhallen trainiert und betreut.

Bei einem sportlichen Auftaktspiel zum 100-jährigen Jubiläum des TV “Vater Jahn“ kam die damalige E-Jugend des SV 1920 Herrenhaide leider über einen 5. Platz nicht hinaus.



Eine komplette Spielergarnitur, bestehend aus Trikot, Hose und Stutzen, wurde 1997 durch den Geschäftsführer Frank Beginski, der gleichnamigen Reinigungsfirma aus dem Gewerbe- und Industriepark Burgstädt/Herrenhaide, dem Vereinsvorsitzenden Ulrich Streubel für die Jugend-Mannschaft übergeben.

 

Im Jahr 1999 bereitete die Jugendmannschaft, die inzwischen in der D-Jugend spielte, unter der Leitung von Helmut Landgraf und Rolf Hascher dem Verein große Freude. Nur knapp wurde bei den Punktspielen der 2. Platz verfehlt.

 

Große Unterstützung fand die Jugendmannschaft auch durch die Pension „Gunter Scorl“ aus Herrenhaide. Die Mannschaft wurde 1999 von der Pension mit neuen Trikots ausgestattet. 



Auf Grund von Spielermangel musste der Nachwuchsbereich leider mit Saisonende am 01. Juli 2001 erneut aufgelöst werden. Die Jugendlichen schlossen sich anderen Vereinen in der Umgebung an.

Dass Fußball längst nicht mehr nur „Männersache“ ist, zeigten 12 junge Frauen aus der Region. Beim Sportverein 1920 fanden sie sofort die notwendige Unterstützung, so dass im Juni 1995 anlässlich der 75-jährigen Fußballgeschichte die Gründung einer Damen-Fußballmannschaft erfolgte. 

Angeleitet und betreut durch einen ausgebildeten Übungsleiter absolvierten die selbstbewussten Damen ihre Trainingseinheiten. Dank ihres Sponsors, dem Bau- und Parkett-Service Zimmermann aus Limbach-Oberfrohna, wurden die Frauen 1997 mit einem Satz neuer Trikots ausgestattet.

Ihren ersten internationalen Einsatz hatten die Damen 1997 bei einem Turnier in Holland.



In der Kreisklasse kämpften sie nach Punkten, bis sich aus beruflichen und familiären Gründen per 30. Juni 1999 die Damenfußballmannschaft wieder auflöste.

 

Vom 30. Juni - 2. Juli 1995 wurden vom Verein die Festtage „75 Jahre Fußball“ in Herrenhaide organisiert.

 

Diese Festtage waren verbunden mit einem Wiedersehenstreffen vieler ehemaliger Spieler und Schiedsrichter der BSG „Aufbau“. Zu der Festveranstaltung kam in der Ansprache des Vorsitzenden nochmals zum Ausdruck, unter welchen schlechten Bedingungen lange Zeit Sport getrieben werden musste. Aber auch von den zukünftigen Aufgaben der Sportgemeinschaft wurde berichtet, vorwiegend im Nachwuchsbereich und stets in der Hoffnung, bald einen Sportraum an der Schule zu erhalten.

 

Natürlich konnte zu so einem Jubiläum auch der Dank an die vielen fleißigen und ehrenamtlichen Helfer des Vereins, an die Sponsoren, die Unterstützung in finanzieller oder materieller Art gaben, nicht fehlen. Nur mit ihrer Hilfe konnte der Sport in Herrenhaide erhalten und weiter entwickelt werden. 



Im Anschluss wurden viele Sportfreunde für ihre Verdienste ausgezeichnet:
Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt:

  • Lothar Mehnert
  • Fritz Wächtler
  • Manfred Lohse
  • Rudolf Nickl


Die Ehrennadel des Sächsischen Fußballverbandes e. V. erhielten:

  • in Gold Eberhard Fiebig
  • in Silber Helmut Landgraf
  • in Bronze Roland Prather
  • Joachim Wächtler


Mit Präsenten wurden geehrt:

  • Peter Brandt
  • Johannes Mehnert
  • Olaf Dietrich


Höhepunkt im sportlichen Teil des Festes war das Spiel 1. Mannschaft des SV 1920 - Oldies vom Chemnitzer FC



Die Spieler vom ehemaligen Oberligisten FC Karl-Marx-Stadt zeigten einen attraktiven Fußball. 400 Zuschauer sahen ein torreiches Spiel, welches mit 4:4 ein gutes Ende fand.

In dem Vorspiel bestritt die neu gegründete 2. Mannschaft des SV 1920 ihr erstes Spiel. 



Der Sonntag war den Kindern vorbehalten. Ca. 50 Kinder aller Altersklassen erfreuten sich bei Sport und Spiel bei dem von der Abteilung Turnen/Gymnastik organisierten Kinderfest. Damit klangen drei unvergessliche tolle Tage zum 75-jährigen Fußballjubiläum in Herrenhaide aus.

Seit vielen Jahren ist es nun schon Tradition, dass der Bürgermeister immer im I. Quartal des Folgejahres Sportler, Mannschaften und Übungsleiter für ihre verdienstvolle Arbeit in den Vereinen auszeichnet. 



Auch Sportler des SV 1920 konnten für ihre guten Leistungen im Sport- und Betreuungs-bereich geehrt werden, wie z. B:
1998 Rainer Schade
1999 Christine Ihle
2000 Helmut Landgraf und Steffen Friedel
2001 Florian Berg

Am 01. April 2000 wurde unter dem Vorsitz von Hans-Peter Stawitzke die Abteilung „Angelsport“ gegründet. 7 Sportfreunde betreiben jetzt in der Obhut des Vereins den Angelsport.

Anlässlich der Wiederaufnahme des Sports in Herrenheide vor 50 Jahren wurde am 20. Mai 2000 ein Kindersportfest und ein Volleyballturnier durchgeführt.

Vom 6. - 8. Juli 2000 feierte der Verein „80 Jahre Fußball in Herrenhaide“. Vertreter des Kreissportbundes und des Fußballverbandes Mittweida, der Bürgermeister der Stadt Burgstädt, Sponsoren und Abordnungen von Burgstädter und Tauraer Vereinen waren Gäste zu der Festveranstaltung des SV 1920.

In der Festrede wurden die verschiedenen Epochen des Sports in Herrenhaide vom Anfang bis zu den Problemen der Gegenwart geschildert. Nach der Ehrung verdienstvoller Mitglieder überbrachten die geladenen Gäste dem Verein Glückwünsche und Geschenke.

Im sportlichen Teil des Programmes zur Festwoche waren die Jugendmannschaft, die zwischenzeitlich in die C-Jugend aufgestiegen war, die AH-Mannschaft und die 
1. Mannschaft integriert.
Die C-Jugendmannschaft und eine gemischte Mannschaft (gleichen Alters) des FSV Taura eröffneten den 1. Vergleich auf dem Großfeld. Die Herrenhaider gingen als Sieger vom Platz. 
Die 1. Mannschaft traf auf den SV Chemnitz-Bernsdorf und gewann gegen den Vertreter der 1. Stadtklasse mit 2:1.

Höhepunkt war das Viererturnier der AH-Mannschaften. Mit den Mannschaften aus:

  • Wittgensdorf, 
  • dem Eisenbahner Turn- und Sportverein Würzburg sowie 
  • Turbine Chemnitz 

war das Turnier gut besetzt. 

Verdient konnten die Sportfreunde aus Würzburg den Turniersieg feiern.

Abgeschlossen wurde das Jubiläum mit dem Fußballturnier um den „Taurastein-Pokal“ der Stadt Burgstädt. Erstmals wurde das Turnier als ein Kleinfeldturnier der Alt-Herren-Mannschaften von den Vereinen:

  • FSV Taura, 
  • TV 1860, 
  • TV „Vater Jahn“,
  • “Frisch Auf“ Burgstädt sowie dem 
  • SV 1920 Herrenhaide 

ausgetragen. Die AH-Mannschaft des SV 1920 gewann den begehrten Wanderpokal.


Während der Festtage sorgten die Veranstalter mit musikalischer Umrahmung für Geselligkeit, Stimmung und Humor. Alle Beteiligten waren sich zum Schluss einig:

 „Der SV 1920 Herrenhaide war ein würdiger Gastgeber“.

 

Die AH-Fußballmannschaft des SV 1920 Herrenhaide wurde im Juli 2002 von der Firma Fehr, Zweigstelle Industrie- und Gewerbepark Burgstädt/Herrenhaide, mit einer kompletten Spielergarnitur ausgerüstet.


Zur Ausübung eines uneingeschränkten Trainingsbetriebes für die zahlreichen Sportabteilungen des Vereins kam das erste Achtungszeichen zur Schaffung einer eigenständigen Sporthalle bereits am 17. März 1997 im Ergebnis einer Stadtratssitzung. Den Bedarf einer solchen Sporthalle zeigte die zwischenzeitliche Entwicklung des Vereins im Kurzporträt (Stand 1997). 


Mitglieder: 165

Abteilung Fußball:
1. Männermannschaft (1.Kreisklasse)
2. Männermannschaft (2.Kreisklasse)
Damenmannschaft (Kreisklasse)
Alt-Herren-Mannschaft (Freizeitsport)
E-Jugendmannschaft (Kreisklasse)

Abteilung Turnen/Gymnastik:
1 Gruppe Gymnastik (Freizeitsport)
1 Gruppe Aerobic (Freizeitsport)

Abteilung Tischtennis:
1. Männermannschaft (2. Kreisklasse)

Dem Sportverein wurde für dieses Vorhaben ein finanzieller Zuschuss in Höhe von  200 TDM bewilligt. Selbst bei sparsamster Verwendung konnten mit diesem Betrag die Baukosten nicht abgedeckt werden. Es war im Vorfeld klar, dass ohne Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern und Spenden-geldern dieses Objekt nicht zu realisieren war. 
Der gesamte Vorstand bemühte sich mit Unterstützung der Stadtverwaltung und des Landessportbundes Sachsen, Fördermittel für die dringend benötigte Sporthalle im Ort zu erhalten. Am 16. November 1999 wurden die Fördermittel beantragt. Von der Stadt Burgstädt wurde dem Verein eine ca. 1.000 m² große Fläche an der ehemaligen Grundschule in Herrenhaide zur Verfügung gestellt und dazu ein Erbbaupachtvertrag abgeschlossen. Mit Schreiben vom 27. September 2000 des Regierungspräsidiums Chemnitz wurden die Fördermittel im Rahmen des Programms „Goldener Plan Ost“ bewilligt.

Im November 2000 schufen die Sportler Baufreiheit, und am 05. Januar 2001 wurde mit der Montage der Halle begonnen.

Unvorhersehbare Bauleistungen auf Grund einer Standort-veränderung (Bau einer Brandmauer zur Schule) zwangen den Vorstand, einen Fördermittel-Nachtrag zu stellen. Da die Fertigstellung der Sporthalle von der Bereitstellung der Gelder abhängig ist, konnte die Einweihung nicht wie geplant im September 2002 erfolgen, sondern muss auf das 1. Quartal 2003 verschoben werden.

Bis zur Einweihung der neuen Sporthalle werden noch viele fleißigen Helfer benötigt.


Quellen:
Satzung des Sportvereins 1920 Herrenhaide e. V.
Auszüge aus dem „Heimatblatt Burgstädt“
Auszüge aus dem „Burgstädter Anzeiger“
Vereinsunterlagen aus dem Archiv der Stadtverwaltung und dem Sportverein
Vereinsdaten aus dem Internet: www.burgstaedt.de/Vereine
Orts-Chronik „Herrenhaide- Einst und Jetzt“ von Isolde Korb 1997
Gespräch mit dem Mitglied, Herrn Eberhard Fiebig